Hamburg. Der Streit über die Sanierung des Baumarktkonzerns Praktiker geht in eine neue Runde. Die Fondsmanagerin Isabella de Krassny, Vertreterin zweier Großaktionäre, lehnt das Anfang Juli durchgesetzte Finanzierungskonzept des Vorstands ab und fordert nun eine neue Hauptversammlung. Der zur Sanierung vorgesehene 85-Millionen-Euro-Kredit des Finanzinvestors Anchorage werde "unter Knebelbedingungen gewährt", sagte de Krassny der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Bei geringsten Vertragsverstößen könnten die Geldgeber die gesamte Kreditsumme fälligstellen und Praktiker ruinieren. "Damit versperrt sich Praktiker ohne Not den Zugang zu anderen Investoren."

Kern der Auseinandersetzung ist das Sanierungskonzept: Vorstandschef Kay Hafner, dessen Vertrag heute ausläuft, verhandelt mit Anchorage über ein Sanierungsdarlehen von 85 Millionen Euro zu einem Zinssatz von rund 17 Prozent. De Krassny, die als Vertreterin der österreichischen Bank Semper Constantia und der Investmentgesellschaft Maseltov rund 15 Prozent der Praktiker-Aktien vertritt, geißelte auf der Versammlung die Kreditbedingungen als Wucher. Als Pfand soll der Investor die profitable Hamburger Praktiker-Tochter Max Bahr erhalten.