Minus von 70 Millionen Euro aufgelaufen. 15 Filialen des Buchhändlers vor dem Aus

Hagen. Die schwächelnde Buchhandelstochter Thalia hat den Hagener Handelskonzern Douglas in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2011/12 (Ende September) tief in die roten Zahlen gedrückt. Unter dem Strich wies Douglas einen Verlust nach Anteilen Dritter in Höhe von 70 Millionen Euro aus nach einem Gewinn von 81,8 Millionen Euro im Jahr zuvor. Auch im dritten Quartal fielen rote Zahlen an, wie Douglas gestern mitteilte.

Die Buchhandelstochter, die mit der Konkurrenz aus dem Internet zu kämpfen hat, ist Sorgenkind Nummer eins im Douglas-Konzern. Die Restrukturierung werde auch im laufenden Geschäftsjahr "konsequent vorangetrieben", kündigte das Unternehmen an. Neben Standortschließungen seien auch Flächenverkleinerungen, Untervermietungen und Sortimentsverbesserungen vorgesehen. Thalia ist derzeit mit rund 300 Buchhandlungen vertreten. Bis zu 15 Läden davon könnten möglicherweise von einer Schließung betroffen sein, sagte eine Sprecherin.

Das operative Ergebnis (Ebitda) ging von Oktober bis Juni um rund 30 Prozent auf 167,9 Millionen Euro zurück. Rechnet man Sanierungskosten für Thalia sowie Abschreibungen heraus, lag das Ergebnis knapp sieben Prozent unter dem des Vorjahres. Der Umsatz der Douglas-Gruppe verbesserte sich in den ersten neun Monaten um 1,8 Prozent auf knapp 2,7 Milliarden Euro. Douglas will keine Dividende zahlen. Der Umsatz soll 2011/12 leicht auf mehr als 3,4 Milliarden Euro steigen. Neben Thalia betreibt Douglas noch die gleichnamige Parfümeriekette mit knapp 1200 Läden in 17 Ländern sowie rund 200 Christ-Juweliergeschäfte, 240 Filialen der Süßwarenkette Hussel und 13 AppelrathCüpper-Modehäuser.