Passagierzahl wächst im ersten Halbjahr um 3,2 Prozent, andere Flughäfen mit Verlusten

Hannover/Hamburg. Die meisten Flughäfen im Norden haben im ersten Halbjahr 2012 ein Minus an Passagieren verkraften müssen - nennenswerten Zuwachs verbuchte nur Hamburg. Wie die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen (ADV) mitteilte, musste jeder zweite Flughafen in Deutschland Verkehrsrückgänge verkraften. Die Krise in Europa und die Luftverkehrssteuer bremsten das Wachstum der Airports aus, hieß es.

Insgesamt wurden von Januar bis Juni an den 22 internationalen Verkehrsflughäfen in Deutschland 94,4 Millionen Passagiere abgefertigt. Dies entspricht einem leichten Wachstum von zwei Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Vor allem Flughäfen mit einem hohen Anteil an Billigfliegern und innerdeutschen Verbindungen litten aber unter der Ticketsteuer. Den deutschlandweit stärksten Einbruch musste der Flughafen Münster/Osnabrück mit einem Minus von 22,6 Prozent hinnehmen. Nur noch 452 514 Reisende wählten den Flughafen. In Bremen ging die Zahl der Passagiere um 6,2 Prozent auf 1,133 Millionen zurück. Leicht rückläufig war das Ergebnis in Hannover, wo die Zahl der Fluggäste um ein Prozent auf 2,389 Millionen sank. In Lübeck, wo Zahlen nur von Januar bis April vorlagen, gab es einen Zuwachs um knapp 5000 Passagiere auf 85 305. Ein Plus von 3,3 Prozent bei den Fluggastzahlen gab es indes in Hamburg, hier wurden bis Ende Juni 6,573 Millionen Passagiere abgefertigt.

Zu schaffen machen den Flughäfen auch angekündigte Linienstreichungen der Airlines. So will Air Berlin zum Winterflugplan von Hamburg angeflogene internationale Ziele wie Zürich oder Barcelona streichen. Ein Minus von rund 500 000 Passagieren jährlich wird befürchtet. Auch der ohnehin gebeutelte Flughafen Münster/Osnabrück muss künftig mit weniger Air-Berlin-Flügen auskommen. Ob sich Ersatz für die wegfallenden Flüge finden lässt, ist unsicher.