Hamburg. Die Hamburger Sparkasse (Haspa) will ihre Beteiligung an einer anderen Sparkasse nicht mehr auf dem Rechtsweg durchsetzen. Sie zieht deshalb ihre Beschwerde gegen das Bundeskartellamt zurück. Es hatte Deutschlands größter Sparkasse eine Beteiligung an der Kreissparkasse Herzogtum Lauenburg mit 25,1 Prozent untersagt. Die Kartellbehörde sieht dadurch den Wettbewerb insbesondere im Kreditgeschäft im regionalen Bankgewerbe gefährdet. In Abstimmung mit den Trägern der öffentlich-rechtlichen Kreissparkasse legte die Haspa daraufhin Beschwerde ein. Jetzt erfolgte der Rückzug.

"Wir haben uns zu diesem Rückzug entschlossen, weil langwierige und aufwendige Gerichtsverfahren wenig geeignet sind, zur Lösung der aktuellen Situation von Sparkassen in Norddeutschland beizutragen", sagte Haspa-Sprecherin Stefanie von Carlsburg. "Wir gehen davon aus, auf dem Gesprächsweg mehr zu erreichen." Die Haspa Finanzholding, die die Beteiligungen der Sparkasse bündelt, will jetzt weiterhin Gespräche mit der Kreissparkasse Herzogtum Lauenburg und dem Sparkassen- und Giroverband Schleswig-Holstein führen, um doch noch eine gemeinsame Zusammenarbeit ohne Beteiligung auszuloten.

Die Haspa besitzt bereits Beteiligungen an vier freien Sparkassen im Norden. Die Landesregierung in Kiel hatte eigens das Sparkassengesetz geändert, um das zu ermöglichen. Geplant ist nach wie vor der Einstieg bei der Sparkasse Südholstein.