Frankfurt. Die wachsende internationale Konkurrenz macht dem deutschen Maschinenbau weiter schwer zu schaffen. Der Auftragseingang aus dem Ausland sank im Juni um drei Prozent unter das Vorjahresniveau. Teilweise aufgefangen wurde dieser Abwärtstrend allerdings durch gute Geschäfte auf dem Heimatmarkt, wo die Ordereingänge im selben Zeitraum um drei Prozent zulegten, teilte der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) gestern mit.

Unterm Strich lag das Auftragsvolumen im Juni somit real ein Prozent unter dem Ergebnis des Vorjahres. Damit konnte der deutsche Maschinenbau den Abwärtstrend bei den Bestellungen erneut nicht umdrehen. Der Auftragseingang fiel im Juni insgesamt im neunten Monat in Folge. Im Dreimonatsvergleich für April bis Juni lag das Auftragsminus gegenüber dem Vorjahr bei sechs Prozent. Für das erste Halbjahr 2012 meldet der Branchenverband ein Minus von sieben Prozent.

"Das aktuelle Bild ähnelt dem der vergangenen Monate", sagte VDMA-Konjunkturexperte Olaf Wortmann. "Die Nachfrage aus den Nicht-Euro-Ländern scheint die Talsohle durchschritten zu haben. Die Inlandskurve sank noch ganz leicht weiter." Dennoch sieht der VDMA einen Hoffnungsschimmer für die Branche, die in rund 3000 Mitgliedsunternehmen knapp eine Million Menschen beschäftigt.

Zu schaffen macht dem deutschen Maschinenbau nach Verbandsangaben zunehmend die Konkurrenz aus Fernost, allen voran aus China. Mit 563 Milliarden Euro im Jahr 2011 und 27 Prozent Umsatzanteil ist die Volksrepublik inzwischen unangefochtener Weltmarktführer. Deutschland folgt wiederum mit 230 Milliarden Euro Umsatz auf Rang vier.