Hamburg. Praktiker lässt im Streit um die Sanierung des Baumarktkonzerns seinen unzufriedenen Großaktionär abblitzen. Vorstand und Aufsichtsrat hätten sich gegen das von der österreichischen Bank Semper Constantia vorgelegte Finanzpaket entschieden, teilte Praktiker gestern mit.

Vorstandschef Kay Hafner zweifle an der Verlässlichkeit der Zusagen, die ihm die Investoren um die Fondsmanagerin Isabella de Krassny und den Geschäftsmann Clemens Vedder in dem Konzept geben. Stattdessen hält Hafner an dem eigenen Sanierungsmodell fest, zu dem ein teures Darlehen des Hedgefonds Anchorage über 85 Millionen Euro gehört.

"Dem Vorschlag unseres Großaktionärs können wir uns nicht anschließen, weil er vom Umfang her nicht ausreichend ist und auch nicht die notwendige Transaktionssicherheit bietet", sagte Hafner. Zum einen fehlten in dem Konzept mindestens 60 Millionen der 210 Millionen Euro, die Praktiker für seine Sanierung brauche. Damit wäre die Sanierung und das Überleben des Konzerns in Gefahr. Zudem fehlten die nötigen Nachweise von den - dem Vorstand teilweise unbekannten - Investoren, die hinter dem Konzept stünden. Allerdings haben die Aktionäre von Praktiker noch bis zum Ende der Woche Zeit, vor Gericht Einspruch gegen die Beschlüsse einzulegen.