Symposium in der Hansestadt für das nächste Jahr geplant

Hamburg. Auf dem Gebiet der erneuerbaren Energien will Hamburg künftig mit Wissenschaftlern und Unternehmen aus Japan zusammenarbeiten. Eine entsprechende Vereinbarung unterzeichneten Wirtschaftssenator Frank Horch und Generalkonsul Setsuo Kosaka gestern im Rathaus.

"Auch in Japan gibt es nun - wie in Deutschland bereits seit Längerem - eine schwierige Diskussion über die künftige Energieversorgung", erklärte Horch. Von der Entwicklung der dafür benötigten Technologien könne der Standort Hamburg ungemein profitieren. Als ein "europäisches Zentrum" für erneuerbare Energien biete die Hansestadt auch japanischen Firmen vielfältige Chancen, sagte Kosaka.

Auf Basis des Memorandums soll zunächst der Erfahrungsaustausch verbessert werden. "Auf der Delegationsreise nach Asien mit dem Wirtschaftssenator im Juni konnten wir feststellen, dass Deutschland und Japan im Prinzip vor der gleichen Herausforderung stehen", sagte Michael Westhagemann, Leiter der Region Nord bei Siemens und Vorstandsvorsitzender des Vereins zur Förderung des Clusters Erneuerbare Energien in Hamburg.

Aufgrund unterschiedlicher Gegebenheiten an der Küste seien für Japan aber auch spezielle Lösungen nötig; so könnten dort schwimmende, nicht fest im Meeresboden verankerte Windräder eingesetzt werden. Siemens arbeitet bereits an dieser Technik.

Echte Innovationen bei den erneuerbaren Energien seien aber nur durch eine Kooperation von Wirtschaft und Hochschulen möglich, sagte Garabed Antranikian, Präsident der Technischen Universität Hamburg-Harburg. Er plant für April oder Mai nächsten Jahres ein Symposium, auf dem Forscher und Firmenvertreter aus Hamburg und Japan konkrete Projekte erarbeiten sollen.

"Die Welt schaut auf Deutschland, um zu sehen, ob die Energiewende funktioniert", sagte Antranikian dem Abendblatt. "Wir stehen unter Druck, die Nutzung der Windenergie noch zu verbessern." Die bisher verwendete Technik sei noch nicht effizient genug. "Die Materialien müssen leichter und stabiler werden, aber auch bei der Logistik, der Installation und Wartung von Windrädern auf See, gibt es Optimierungsbedarf." Bei der Lösung solcher Probleme seien die Schiffbauer "interessante Partner".