Exotische Urlaubsziele werden bei Thomas Cook und Neckermann im Schnitt um drei Prozent teurer

Schwarzenberg. Mehr Fernreisen, mehr Hotels, mehr Luxusangebote und mehr Frühbucherrabatte lautet die Strategie bei Neckermann und Thomas Cook für den Winter. Das "größte Fernreiseprogramm aller Zeiten" der beiden Veranstalter kündigte Peter Fankhauser an. Die Preise blieben im Schnitt stabil, sagte der Vorstandsvorsitzende der Thomas Cook AG bei der Vorstellung der Winterkataloge 2012/2013 gestern in Schwarzenberg (Österreich). Für die Fernreiseziele steigen sie um etwa drei Prozent. Grund sei der im Vergleich zum Dollar schwächere Euro sowie höhere Flug- und Hotelkosten.

Für Winterferien in Thailand müssen Urlauber bei Thomas Cook und Neckermann acht Prozent mehr zahlen als im Vorjahr. Urlaub auf den Malediven werde um vier Prozent und in der Dominikanischen Republik um drei Prozent teurer. Der Preis für eine Reise nach Mexiko steige um zwei Prozent und nach Kuba um ein Prozent. In Kenia und Mauritius blieben die Preise ebenso auf Vorjahresniveau wie in Italien, in der Schweiz und auf Mallorca. Für Urlaub in Deutschland und Österreich berechnet der Konzern jeweils ein Prozent mehr, in der Türkei und auf den Kanaren jeweils zwei Prozent. Reisen nach Ägypten werden drei Prozent und nach Tunesien zwei Prozent günstiger.

Außerdem sind deutlich mehr Hotels über die Veranstalter des Konzerns zu buchen, die nicht im Katalog stehen. So gebe es allein in Spanien und Portugal mehr als 1000 zusätzliche Häuser, die online und über die Reisebürosysteme buchbar sind, sagte Fankhauser. Das Unternehmen will so vor allem verhindern, dass immer mehr Urlauber ihre Reise im Internet an den Veranstaltern vorbeibuchen und sagt damit den Buchungsportalen den Kampf an.

Außerdem gibt es deutlich mehr Rabatte für Frühbucher. Thomas Cook will sich gerade in diesem hartumkämpften Markt weitere Wettbewerbsvorteile sichern. Rund 30 Prozent der Reisen für den Winter würden bereits im Juli und August gebucht, sagte Michael Tenzer, Geschäftsführer Touristik. Gleichzeitig werden die Angebote an Luxusreisen ausgeweitet, für die Tenzer eine wachsende Nachfrage sieht. Insgesamt liegen die Buchungen der Euro-Krise zum Trotz für den Sommer zwei Prozent über dem Vorjahr, der Umsatz habe um drei Prozent zugelegt.

Fankhauser sieht den britischen Konzern, zu dem unter anderem die Veranstalter Thomas Cook, Neckermann, Bucher Last Minute und Öger Tours gehören, trotz seiner wirtschaftlichen Turbulenzen in den vergangenen Monaten gut auf die Zukunft vorbereitet. Die Finanzierung der hoch verschuldeten Gruppe und damit die Liquidität seien bis 2015 gesichert. Im ersten Geschäftshalbjahr bis Ende März hatte sich der Verlust vor Steuern auf 713 Millionen britische Pfund (891 Millionen Euro) summiert.