Paris. Inmitten der Absatzkrise zieht Peugeot als erster der großeneuropäischen Autobauer die Reißleine. Der französische Konzern streicht weitere 8000 Jobs und schließt 2014 sein Werk Aulnay bei Paris mit mehr als 3000 Beschäftigen. Es ist die erste Werksschließung der Branche in Frankreich seit 20 Jahren und birgt damit politischen Zündstoff. Die Regierung von Ministerpräsident Jean-Marc Ayrault teilte zwar mit, sie sehe sich die Umbaupläne von Peugeot genau an, stellte diese aber nicht infrage. Die Regierung werde sicherstellen, dass das Unternehmen die entlassenen Mitarbeiter bei der Jobsuche unterstütze, hieß es in einer Erklärung. Der Autobranche versprach die Regierung neue Hilfen. Die Gewerkschaft CGT warf der Regierung hingegen Untätigkeit vor.

Wegen der Schuldenkrise ist vorallem in Südeuropa der Verkauf von Kleinwagen eingebrochen. Daher sei eine Neuordnung unvermeidbar, begründete PSA Peugeot Citroën gestern den massiven Stellenabbau. Bereits im vergangenen Jahr strich der zweitgrößte europäische Autobauer 6000 Arbeitsplätze und ist dabei, eine Milliarde Euro einzusparen. Für das erste Halbjahr erwartet Peugeot einen Nettoverlust. In der Auto-Sparte werde sich ein operativer Verlust von 700 Millionen Euro ergeben. Pro Monat verbrennt das Unternehmen nach eigenen Angaben in der Fertigung etwa 200 Millionen Euro. Ein baldiges Ende ist nicht in Sicht.

"Dies ist eine Firma, der die Optionen ausgegangen sind", sagte Analyst Erich Hauser von Credit Suisse in London. "Peugeot hat den Faden verloren bei kleinen Autos, die traditionell das Spezialgebiet waren."