Ehingen. Die Schlecker-Insolvenz könnte den Staat einen weiteren dreistelligen Millionenbetrag kosten. Viele der 25 000 früheren Beschäftigten der Drogeriekette werden länger auf staatliche Hilfe angewiesen sein, weil die Chancen auf dem Arbeitsmarkt schlecht seien, so die "Frankfurter Rundschau". Im Mai seien 296 000 Arbeitssuchende mit dem Berufswunsch Verkäufer bei der Bundesagentur für Arbeit geführt worden, teilte die Bundesregierung auf Anfrage der Linksfraktion mit. Die Agentur habe aber nur 27 000 entsprechende Stellen im Angebot gehabt. Finden 10 000 arbeitslos gewordene Menschen ein Jahr lang keinen Job, so würde das die Steuerzahler laut Regierung bis zu 189 Millionen Euro kosten. Eine Ver.di-Funktionärin brachte unterdessen ein Genossenschaftsmodell ins Gespräch, mit dem die 600 "Top-Filialen" im Bund weiterbetrieben werden könnten.