München. Der Schuldenschnitt in Griechenland hat die Bad Bank der verstaatlichten Hypo Real Estate (HRE) tief in die roten Zahlen gedrückt. Insgesamt machte das Abwicklungsinstitut mit dem Namen FMS Wertmanagement 2011 ein Minus von 9,97 Milliarden Euro, sagte gestern Vorstandssprecher Christian Bluhm. Allein die Abschreibungen auf das Griechenland-Portfolio verursachten einen Verlust von 8,9 Milliarden Euro. Für das Minus der FMS muss der Bankenrettungsfonds SoFFin und damit letztlich der Steuerzahler geradestehen.

Bluhm verteidigte die Teilnahme der FMS am Schuldenschnitt für Griechenland. Dies sei "die ökonomisch sinnvollste Variante" gewesen. Einen "ungeordneten Ausfall Griechenlands" habe das Institut nicht mittragen können. Außerdem hätte ein Verkauf der Papiere vor dem Schuldenschnitt nur geringe Erlöse erbracht. Bluhm wies aber daraufhin, dass die FMS einen kleinen Teil der griechischen Vermögenswerte in Höhe von 654 Millionen Euro verkauft habe. Durch die Euro-Krise drohen der FMS weitere Milliardenverluste in Italien und Spanien. Allein in Spanien sei die FMS mit mehr als zehn Milliarden Euro engagiert, davon sechs Milliarden im staatlichen Sektor, sagte Bluhm: "Der Ausgang der Euro-Krise ist für uns matchentscheidend."

Die FMS Wertmanagement wurde im Juli 2010 gegründet. Sie übernahm die Risikopapiere der Hypo Real Estate im Nominalwert von fast 176 Milliarden Euro. Sie sollte das Portfolio möglichst ohne Verluste wieder auf den Markt bringen, was sich aber im derzeitigen Umfeld schwierig gestaltet. Die HRE, die inzwischen als pbb Deutsche Pfandbriefbank firmiert, ist in die Gewinnzone zurückgekehrt.