Brüssel/Berlin. Die Schuldenkrise hat die Arbeitslosigkeit in der Euro-Zone auf ein Rekordhoch steigen lassen. Die Quote im Währungsraum betrug im Mai 11,1 Prozent, teilte die Statistikbehörde Eurostat gestern mit. Dies ist der höchste Wert seit Beginn der Aufzeichnungen 1995. Im April 2012 waren saisonal bereinigt 11,0 Prozent arbeitslos gemeldet. Besonders Frankreich und Spanien trugen zur Entwicklung bei. Laut der Statistiker waren 17,6 Millionen Menschen in der Euro-Zone arbeitslos. Innerhalb eines Jahres meldeten sich mehr als 1,8 Millionen Menschen zusätzlich erwerbslos.

Die höchste Arbeitslosenquote verzeichnete Spanien mit 24,6 Prozent. Das Land hadert noch immer mit den Folgen eines Immobilienbooms, der im Zuge der Finanzkrise abrupt endete. Die Regierung in Madrid hat für die angeschlagenen Banken internationale Hilfen beantragt. Die niedrigste Arbeitslosenquote wurde trotz eines Anstiegs in Österreich verzeichnet, wo 4,1 Prozent ohne Job sind. Auch in den Niederlanden (5,1 Prozent), Luxemburg (5,4 Prozent) und Deutschland (5,6 Prozent) sieht die Lage für Arbeitnehmer deutlich besser als in Südeuropa aus.

Vor allem die Jugendarbeitslosigkeit kletterte innerhalb eines Jahres drastisch: Die Quote betrug im Mai 22,6 Prozent in der Euro-Zone. Im Mai 2011 waren noch 20,5 Prozent der Menschen im Alter unter 25 Jahren erwerbslos. Auch hier gibt es in Spanien die höchste Quote: Sie betrug 52,1 Prozent. Ähnlich sieht die Lage in Griechenland aus, wo allerdings noch keine Daten für Mai vorlagen. Am anderen Ende der Skala steht Deutschland mit 7,9 Prozent. Experten gehen davon aus, dass die Arbeitslosenquote in der Euro-Zone in diesem Jahr weiter steigen wird.