Autobauer senkt Kosten und will mit 23 neuen Modellen jüngere Kunden gewinnen

Rüsselsheim. Opel-Chef Karl-Friedrich Stracke kann den angeschlagenen Autobauer wie geplant neu starten. Der Aufsichtsrat billigte gestern mit den Stimmen der Arbeitnehmer am Stammsitz in Rüsselsheim Strackes Sanierungskonzept. Geplant sind hohe Investitionen in neue Modelle, eine engere Zusammenarbeit mit dem französischen Autobauer Peugeot sowie Einsparungen bei Material-, Entwicklungs- und Produktionskosten. Die Schließung einzelner Standorte wurde erwartungsgemäß nicht beschlossen. Damit ist das Schicksal des Opel-Werks in Bochum über das Jahr 2016 hinaus weiter offen.

Betriebsratschef Wolfgang Schäfer-Klug bezeichnete den Geschäftsplan als gute Basis für die Zukunft. Damit will die Tochter von General Motors (GM) das Kunststück vollbringen, in einem schrumpfenden europäischen Markt Anteile zu gewinnen. Bisher gehört Opel mit Autos für den Massengeschmack neben Peugeot, Ford und Fiat zu den Verlierern der Euro-Krise und kämpft wegen des rasanten Absatzrückgangs in Südeuropa mit hohen Verlusten und Überkapazitäten. Dies will Stracke ändern, indem er binnen vier Jahren 23 neue Modelle an den Start bringt, darunter mehrere Autos mit besonders spritsparenden Antrieben. Mit dem kleinen Geländewagen Mokka, der künftig nicht mehr aus Korea importiert wird, sondern in Europa vom Band laufen soll, und dem Stadtauto Adam will Opel jüngere Kunden anlocken. Ein für Opel-Verhältnisse luxuriöses Cabriolet soll betuchtere Kunden locken.

Die Personal-, Logistik-, Material- und Entwicklungskosten sollen durch die Allianz mit Peugeot um 1,5 Milliarden Euro pro Jahr gesenkt werden. Besonders wichtig: Der Aufsichtsrat stimmte auch dem Plan zu, Autos auch außerhalb Europas zu exportieren. Dies hatte die Konzernmutter GM ihrer Tochter bislang verwehrt.