Hanseatische Wertpapierbörse mit hohen Umsätzen

Hamburg. Vor dem Hintergrund der Marktturbulenzen ist Hamburgs Börsenpräsident Friedhelm Steinberg mit den Umsätzen im abgelaufenen Handelsjahr "sehr zufrieden". Das gemeinsame Volumen der in der Dachgesellschaft Böag vereinten Börsen Hamburg und Hannover erreiche mit rund 28 Milliarden Euro knapp den Vorjahreswert, der immerhin das drittbeste Ergebnis der Unternehmensgeschichte war, sagte Steinberg bei der traditionellen Jahresschlussbörse.

Für 2012 wagte er nur eine verhaltene Prognose: Der Deutsche Aktienindex (DAX) sollte den Schlusskurs 2011 von 5898 Punkten zumindest übersteigen - sofern keine "extremen politischen Ausschläge" im Zusammenhang mit der Schuldenkrise alles über den Haufen werfen. Im zurückliegenden Börsenjahr ist der DAX um knapp 15 Prozent abgesackt. Hamburger Aktien schnitten deutlich besser ab: Der Haspax, der im Unterschied zum DAX keine Großbanken enthält, hat nur um rund sechs Prozent nachgegeben.

Ehrengast der Jahresschlussbörse war Finanzsenator Peter Tschentscher (SPD). "Grundsätzlich steht solide Haushaltspolitik hoch im Kurs", sagte er mit Bezug auf die aktuelle Schuldendiskussion, "aber wenn es dann konkret wird, steht man meist allein da - und es hagelt Kritik."

Das Ziel des Senats, die Ausgaben nur noch um höchstens ein Prozent pro Jahr zu steigern, sei angesichts von Tariferhöhungen und der Inflationsrate von derzeit rund zwei Prozent tatsächlich ein "hartes Sparprogramm." Er stelle sich darauf ein, dass dies immer wieder zu Protesten führen werde, sagte Tschentscher.