Goertz, Alsterhaus und H & M. Die Liste könnte endlos fortgesetzt werden. Wer derzeit durch die Einkaufsstraßen in Hamburgs Innenstadt geht, sieht in jedem Schaufenster das Prozentzeichen. Plötzlich kostet der Kaschmirpullover, den man sich als Weihnachtsgeschenk für den Freund oder die Freundin vom Munde abgespart hat, nur noch 139 Euro. Kurz vor Weihnachten waren es 219 Euro. Und die passenden Winterstiefel gibt es jetzt sogar für die Hälfte.

Kaum sind die Festtage vorbei und die letzten Geschenkgutscheine eingetauscht, sinken die Preise. Das erleben wir jedes Jahr - und fühlen uns der Willkür des Einzelhandels ausgeliefert. Doch so machtlos wie wir uns fühlen, sind wir nicht. Jedenfalls werde ich mir dies nicht mehr gefallen lassen. Im nächsten Jahr gibt es nur noch herabgesetzte Weihnachtsgeschenke. Da sich der Handel keine Preispolitik vorschreiben lässt, werde ich Weihnachten verschieben. Günstig wäre etwa der 6. Januar. An diesem Tag verteilen die Spanier ihre Geschenke. Zu Heiligabend treffen sich die Familien auf der iberischen Halbinsel zwar zum Essen, aber Werthaltiges gibt es zu Dreikönig.

Die Verlegung von Weihnachten bringt Zeit, um nach dem offiziellen Fest die Geschenke zum Schnäppchenpreis zu erwerben. Und die Freude im Freundeskreis über unerwartete Gaben im Januar wird groß sein. Aber es fehlen der Weihnachtsmann, der Besuch in der Kirche und der Tannenbaum, der bis dahin längst seine Nadeln verloren hat. Vielleicht überlege ich mir das mit dem 6. Januar nochmals. Das ein oder andere Geschenk könnte ich ja auch schon jetzt günstig kaufen - fürs nächste Weihnachtsfest.