Aus der Bundesrepublik stammen 70 Prozent der Tannen

Bad Honnef. Der Tannenbaum ist gefragt wie nie: In diesem Jahr werden bis zum Weihnachtsfest voraussichtlich 29,1 Millionen Exemplare verkauft und damit 100 000 mehr als im vergangenen Jahr, teilte der Hauptverband der Deutschen Holzindustrie (HDH) gestern in Bad Honnef mit. "Die Leute haben Lust auf den Brauch, sie empfinden das nicht als Kitsch", sagte HDH-Sprecherin Ursula Geismann. Vor allem für Hotels, Fußgängerzonen oder Schulen seien Weihnachtsbäume gekauft worden. Und auch draußen, etwa auf Balkon oder Terrasse, gebe es mehr Weihnachtsbäume: "Der Hang zum Zweitbaum ist geblieben." Auch gebe es mittlerweile mehr Single-Haushalte, die einen Baum aufstellen.

Die Durchschnittstanne kostet wie im Vorjahr rund 24 Euro, ist aber mit einer Höhe von 1,63 Meter (Vorjahr: 1,69) kleiner geworden. Die Bäume würden wegen der steigenden Nachfrage heute früher geerntet - nach acht bis zwölf Jahren. "Früher waren es zwölf bis 15 Jahre, und der Tannenbaum konnte höher wachsen", sagte HDH-Hauptgeschäftsführer Dirk-Uwe Klaas. Drei von vier Deutschen greifen zur Nordmanntanne. Rund 70 Prozent der Nadelbäume stammen aus der Bundesrepublik. Künftig könnte sich das ändern. "Wenn es immer mehr Single-Haushalte gibt, dann wird es irgendwann knapp und dann muss man mehr importieren", sagte Geismann.

Der Umsatz, der mit Weihnachtsbäumen erzielt wurde, erreicht in diesem Jahr 699 Millionen Euro (plus zwei Millionen). Laut Geismann steigt die Zahl der verkauften Weihnachtsbäume in Deutschland seit Jahren leicht. 2000 waren es rund 24 Millionen Bäume, der Umsatz lag damals bei umgerechnet 409 Millionen Euro.