Hamburg. Das Angebot kann sich sehen lassen. Fisch wird in deutschen Supermärkten immer häufiger aus umweltschonendem Fang angeboten. Dies hat eine aktuelle Studie der Umweltschutzorganisation Greenpeace ergeben. "Ein Fortschritt bei Nachhaltigkeit, Kennzeichnung und Transpa-renz ist deutlich sichtbar", sagte Greenpeace-Meeresexpertin Iris Menn gestern in Hamburg. Auch die Kennzeichnung habe sich verbessert.

Keine der geprüften Supermärkte und Discounter sei in diesem Jahr negativ bewertet worden. Bei einer Untersuchung vor einem Jahr hatten noch Aldi Nord, Kaiser's Tengelmann und Metro die "Rote Karte" erhalten. Eine positive Auszeichnung mit "Grün" bekam allerdings auch kein Supermarkt. Alle Märkte wurden mit "Orange" bewertet. Im Vergleich zu 2010 haben zehn Ketten ihr Ergebnis verbessert. An erster Stelle steht Kaufhof, gefolgt von Bünting und Norma. Nur Rewe verschlechterte sich leicht. Seit 2007 bewertet Greenpeace die Einkaufspraxis von 15 deutschen Handelsunternehmen bei Fisch und Meeresfrüchten. Untersucht wird, welche Vorgaben sich die Unternehmen geben und wie sie diese umsetzen. Ein nachhaltiger Fischeinkauf sowie eine verbesserte Kennzeichnung und Rückverfolgung der Produkte könne laut Greenpeace gegen die Überfischung der Meere helfen. Grundsätzlich sollte nur so viel Fisch gefangen werden, wie auch nachwachse, so die Umweltschützer.

Vor fünf Jahren startete Greenpeace eine erste Bewertung der Supermärkte. Auffällig sei, dass der Handel schneller auf die Fischereikrise reagiert habe als die Politik, sagte Menn. Reformansätze in der EU scheiterten vor allem am Widerstand von Ländern wie Spanien und Frankreich. Greenpeace fordert von der Bundesregierung einen Abbau der EU-Fischereiflotte.