Riga. Lange Schlangen und wirre Gerüchte: In Lettland haben die Menschen aus Angst vor Bankenpleiten die Geldautomaten leergeräumt. Betroffen sind vor allem schwedische Institute in der Baltenrepublik, nachdem über den Kurznachrichtendienst Twitter Meldungen über eine Schieflage dieser Banken die Runde gemacht hatten. Allein bei der Swedbank hoben rund 10 000 Kunden binnen eines Tages umgerechnet fast 14,5 Millionen Euro ab. Betroffen war auch die SEB, wo am Sonntag vorübergehend bis zu 15 Prozent der 234 Automaten ohne Bargeld waren.

Die Banken und Aufsichtsbehörden erklärten, die Gerüchte entbehrten jeder Grundlage. Die Swedbank gehört in Europa zu den am besten kapitalisierten Finanzinstituten. Der zuständige Swedbank-Manager Maris Mancinskis sagte, das Tagesgeschäft werde von den Abhebungen nicht beeinträchtigt.

Die Bilder erinnern an Großbritannien im Herbst 2007: Damals liefen die Kunden der kriselnden Bank Northern Rock in Scharen in die Filialen, um ihr Geld abzuheben.