Vorstand verlangt Konzepte für zwei Varianten. Mitarbeiter fürchten harte Einschnitte

Hamburg. Die Mitarbeiter im Kundenservice von Vattenfall Europe müssen weiter um ihre berufliche Zukunft bangen. Der Konzernvorstand des schwedischen Energiekonzerns hat sich gestern zwar wie geplant in Stockholm über die Ideen zur Neustrukturierung des Geschäftsbereichs informiert, aber seine Entscheidung darüber, welcher Weg beschritten wird, auf Anfang nächsten Jahres vertagt, sagte Vattenfall-Europe-Sprecher Stefan Müller. Betroffen sind bundesweit rund 900 Mitarbeiter - davon jeweils etwa die Hälfte in Hamburg und Berlin.

Zur Diskussion stehen zwei Varianten: Die Auslagerung der Abteilung an ein Fremdunternehmen oder eine hausinterne Lösung. So wurde die Geschäftsführung der Vattenfall Europe Kundenservice gestern vom Vorstand beauftragt, bis zum Jahresende eine Outsourcing-Lösung zur Unterschriftsreife zu entwickeln, sagte Müller. Laut Vattenfall gebe es mehrere Kaufinteressenten für den Kundenservice, der unter anderem alle Abrechnungen abwickelt sowie Fragen zu Tarifen und Energieeinsparungen beantwortet.

Aber auch eine hausinterne Lösung habe noch Chancen. Dazu soll die Geschäftsführung die Verhandlungen mit dem Betriebsrat fortsetzen, um die Rahmenbedingungen für eine solche Lösung festzuzurren. Beide Varianten werden nach Einschätzung des Betriebsratsvorsitzenden zu harten Einschnitten führen. "Das Unternehmen steht unter einem erheblichen Kosten- und Konsolidierungsdruck", sagte auch Müller und schließt Personalabbau nicht aus. "Die fetten Jahre bei Vattenfall sind vorbei." Der Vorteil einer hausinternen Lösung läge darin, dass beide Kundenservicestandorte in Hamburg und Berlin bestehen bleiben.