Hamburg. Mit Erleichterung haben die Mitarbeiter der Hamburger Baumarktkette Max Bahr auf den Plan der Muttergesellschaft Praktiker reagiert, die Zentrale des Konzerns vom saarländischen Kirkel in die Hansestadt zu verlagern. "Das bedeutet eine Standortgarantie für Hamburg", sagte der Gesamtbetriebsratsvorsitzende von Max Bahr, Ulli Kruse, am Freitag nach einer Betriebsversammlung.

Durch die Verlagerung werden in der Hamburger Verwaltung künftig etwa 470 statt bislang 170 Mitarbeiter beschäftigt sein. Allerdings arbeiten derzeit in den Zentralen von Hamburg und Kirkel insgesamt rund 900 Mitarbeiter. Ihre Zahl wird sich nach dem Umzug also fast halbieren.

Über den gesamten Konzern hinweg will Praktiker-Chef Thomas Fox rund 1400 Vollzeitstellen abbauen und 30 Praktiker-Märkte schließen. Die Zahl der betroffenen Mitarbeiter werde höher sein, weil darunter etliche Teilzeitangestellte seien, erklärte Fox. Auf diese Weise soll die angeschlagene Kette, die sich in den vergangenen Jahren mit ruinösen Rabattangeboten verzettelt hatte, wieder in die schwarzen Zahlen kommen. Max Bahr ist derzeit der einzige Gewinnbringer.

Während in Hamburg die Erleichterung überwiegt, herrscht am bisherigen Konzernsitz Wut und Enttäuschung. "Es sind viele Tränen geflossen", sagte ein Konzernsprecher. Der saarländische Landeschef der Gewerkschaft Ver.di, Alfred Staudt, bezeichnete die Verlagerungspläne als Katastrophe für den Standort Kirkel. Ver.di kündigte Aktionen für die kommende Woche an. Staudt appellierte an den Vorstand, Verantwortung für die Mitarbeiter zu zeigen. Schließlich habe der Konzern gute Gewinne erzielt, bevor eine verfehlte Rabattpolitik zur Schieflage geführt habe.