Tokio. Der Skandal um die Bilanzfälschungen beim japanischen Kamerahersteller Olympus weitet sich aus. Die Abteilung für Organisierte Kriminalität der Tokioter Polizei hat sich in die Ermittlungen eingeschaltet, womit sich die Hinweise auf eine Verwicklung der japanischen Mafia, der sogenannten Yakuza, verdichteten.

Die Sonderermittler beteiligten sich an Untersuchungen der Tokioter Staatsanwaltschaft und der Börsenaufsicht. Es sei aber zu früh zu sagen, ob tatsächlich Kriminelle im Spiel gewesen seien. Ermittler haben eine Lücke von knapp fünf Milliarden Dollar in den Büchern von Olympus entdeckt. Der Konzern steuert von Hamburg aus sein Europageschäft. Olympus beschäftigt in der Hansestadt rund 1700 Mitarbeiter und stellt in Jenfeld Endoskope für die Medizintechnik her.

Die "New York Times" berichtete unter Berufung auf Unterlagen der Ermittlungsbehörden, es gebe Indizien für eine Beteiligung der organisierten Kriminalität. Von 2000 bis 2009 habe es dubiose Zahlungen etwa in Form von Beratungshonoraren im Umfang von rund 6,3 Milliarden Dollar gegeben. 4,9 Milliarden Dollar davon seien in den Bilanzen nicht aufgetaucht. Die Ermittler vermuteten, dass das Geld größtenteils an kriminelle Banden gegangen sei. Ein Rauswurf des Konzerns an der Tokioter Börse wäre in diesem Fall wohl unvermeidbar.