Die SoKo “Taurus“ durchsuchte mehrere Dutzend Büros, Immobilien und Baustellen und Fankfurt, Wuppertal, Berlin und Hamburg.

Frankfurt/Hamburg. Hessische Ermittler haben eine bundesweit agierende Bande aus dem Bereich organisierte Kriminalität zerschlagen. Die Gruppe steht im Verdacht, seit 2008 an Baustellen zahlreicher Großprojekte Hunderte Schwarzarbeiter aus Ost- und Südeuropa eingesetzt zu haben, teilte die Staatsanwaltschaft Frankfurt gestern mit. Dabei sollen sie keine Lohnsteuern oder Sozialversicherungsabgaben gezahlt haben.

Die Sonderkommission "Taurus“ des Gießener Zolls und der Frankfurter Staatsanwaltschaft durchsuchte am Donnerstag mehrere Dutzend Büros, Immobilien und Baustellen in Frankfurt, Hamburg, Wuppertal und Berlin und beschlagnahmte ein Vermögen im Wert von 1,5 Millionen Euro. Neben umfangreichem Beweismaterial seien auch Drogen und Waffen gefunden worden. Drei 40 Jahre alte Männer wurden im Raum Berlin festgenommen. Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen die Bildung einer kriminellen Vereinigung vor. Gegen die Verantwortlichen der größeren Baufirmen, in deren Auftrag die drei mutmaßlichen Haupttäter arbeiteten, richte sich kein Haftbefehl, hieß es.

Die Staatsanwaltschaft Frankfurt und das Hauptzollamt Gießen werfen der Gruppe zudem vor, dass zahlreiche Arbeitnehmer nicht im Besitz einer Arbeitserlaubnis oder einer Aufenthaltserlaubnis gewesen seien. Der Schaden wird auf einen zweistelligen Millionenbetrag geschätzt.