Terminalbetreiber HHLA wächst stärker als die Konkurrenz

Hamburg. Der Umschlag im Hamburger Hafen wächst in hohem Tempo weiter. So wurden nach Informationen des Abendblatts in den ersten neun Monaten rund 6,7 Millionen Standardcontainer (TEU) verladen, ein Plus von gut 13 Prozent gegenüber den 5,9 Millionen TEU im vergangenen Jahr. Der Gesamtumschlag dürfte von 89,4 Millionen Tonnen 2010 auf nun knapp 100 Millionen Tonnen gestiegen sein. Das Hafen Hamburg Marketing wird die offiziellen Zahlen am Montag vorstellen.

Für das Jahr wird ein Gesamtumschlag von 130 Millionen Tonnen erwartet. Die Zahl der verladenen Boxen soll neun Millionen erreichen. Mit 6,7 Millionen TEU wäre Hamburg an Antwerpen vorbeigezogen. In Belgien wurden in den ersten neun Monaten des Jahres 6,5 Millionen TEU verladen.

Auf Hamburgs größtes Hafenunternehmen, die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA), entfallen bis Ende September 5,3 Millionen TEU, ein Plus von 24,8 Prozent. Damit liegt die HHLA über den Zuwächsen in Rotterdam mit 7,7 und Antwerpen mit 3,1 Prozent, wie das Unternehmen gestern mitteilte. 200 000 der 5,3 Millionen TEU werden jedoch auf dem Terminal in Odessa (Ukraine) verladen. Der Umsatz der HHLA kletterte um 15,8 Prozent auf 912,5 Millionen Euro, der operative Gewinn (Ebit) beträgt 164,5 Millionen Euro, ebenfalls ein Plus von 16,2 Prozent.

HHLA-Chef Klaus-Dieter Peters nannte das Ergebnis am Freitag "angesichts der Abschwächung der Weltkonjunktur und der verzögerten Elbvertiefung eine beachtliche Leistung". Die HHLA profitiert vor allem von den Zuwächsen im Fernostverkehr mit 24,7 Prozent sowie im Geschäft mit Polen, Russland und dem Baltikum, wo nach dem Einbruch in der Krise 59,1 Prozent mehr Container verladen wurden.

Für das Gesamtjahr erwartet die HHLA nun einen im Vergleich zu 2010 um bis zu 20 Prozent höheren Containerumschlag. Danach käme sie auf sieben Millionen TEU. Der Umsatz soll von 1,073 auf 1,2 Milliarden Euro und das operative Ergebnis von 193 auf 210 Millionen Euro steigen.