Hamburg. Fielmann eilt von Rekord zu Rekord: Während die übrige Branche in den ersten neun Monaten des Jahres einen Verkaufsrückgang von einem Prozent verbuchte, habe der Hamburger Konzern den Absatz um vier Prozent auf fünf Millionen Brillen gesteigert, gab Deutschlands führende Optikerkette gestern bekannt. Allein im Zeitraum Juli bis September verkaufte Fielmann 1,7 Millionen Sehhilfen. Das waren 50 000 mehr als vor Jahresfrist.

Der Umsatz legte im dritten Quartal um rund fünf Prozent auf 272 Millionen Euro zu, etwa ebenso stark kletterte der Vorsteuergewinn auf rund 54 Millionen. Für die nächsten Monate ist Firmengründer Günther Fielmann trotz des nachlassenden Konsums weiter zuversichtlich. Absatz, Umsatz und Gewinn sollen auch in diesem Jahr steigen, bekräftigte der Konzernchef.

In seinem Zwischenbericht verwies Fielmann darauf, dass sich die Konsumstimmung wegen der Euro-Krise verschlechtert habe. Davon kann sich die Optikerkette dank hoher Stückzahlen und günstiger Preise bislang jedoch absetzen. Daneben sei auch der Anteil an hochwertigen Gleitsichtbrillen gestiegen, so Fielmann.

"Wir treiben die Expansion voran und werden in diesem Jahr weitere Geschäfte eröffnen, umbauen und erweitern", sagte der Konzernchef. Im deutschsprachigen Raum wolle die Kette mittelfristig 780 Läden betreiben. Bislang kommt Fielmann auf 660 Niederlassungen, von denen sich 25 in Hamburg befinden. Zudem wolle das Unternehmen mit zuletzt 14 300 Beschäftigten in diesem Jahr mehr als 480 neue Arbeitsplätze schaffen.

Großes Potenzial sieht Fielmann auch für das Geschäft mit Hörgeräten, die die Optikerkette mittlerweile in 64 Filialen anbietet. "Der Bereich ist ein Wachstumsmarkt, da die Bevölkerung immer älter wird", sagt der Konzernchef. "Rund 2,5 Millionen Deutsche tragen heute ein Hörgerät, Tendenz steigend." Allein die Fielmann-Kunden hätten einen jährlichen Bedarf von rund 60 000 Hörhilfen, die komfortabel und bezahlbar sein sollten.