Die "Wirtschaftsweisen" haben einen gemeinsamen "Schuldentilgungspakt" vorgeschlagen. Im Kern geht es um eine teilweise Vergemeinschaftung von Schulden. Konkret schlagen die Regierungsberater vor, Staatsschulden, die die Obergrenze von 60 Prozent des Bruttoinlandsprodukts übersteigen, in einen Tilgungsfonds mit gemeinschaftlicher Haftung auszulagern. Gleichzeitig würde für jedes Land ein Konsolidierungspfad festgelegt, bei dem die ausgelagerten Schulden eigenverantwortlich in einem Zeitraum von 20 bis 25 Jahren getilgt werden. Die bei den Ländern verbleibenden Schulden würden zusätzlich durch nationale Schuldenbremsen begrenzt. In den nächsten Jahren würde beim Tilgungsfonds dem Gutachten zufolge ein Anleihen-Bestand von rund 2,3 Billionen Euro zusammenkommen. Auf Deutschland (heutiger Schuldenstand 80 Prozent) würde mit 25 Prozent gleich hinter Italien (Schuldenstand 120 Prozent) mit 41 Prozent der größte Anteil entfallen. Durch die gemeinschaftliche Haftung während der Tilgungsphase würden sichere Anleihen geschaffen, mit denen sich das europäische Finanzsystem stabilisieren lasse, so die Theorie.