Wien/Berlin. Der dreimalige Formel-1-Weltmeister und Luftfahrtunternehmer Niki Lauda verkauft seine Airline flyniki an den deutschen Partner Air Berlin. Die zweitgrößte deutsche Fluggesellschaft übernehme für rund 40 Millionen Euro die verbleibenden 50,1 Prozent der Niki Luftfahrt GmbH, sagte Lauda gestern in Wien. Er selbst werde in das 13-köpfige Aufsichtsgremium von Air Berlin einziehen, um dort "von oben herunter" die Geschicke der österreichischen Airline mitzubestimmen und den Air-Berlin-Konzern durch die Krise zu führen.

Lauda hatte das Unternehmen 2003 gegründet, nachdem er seine erste Airline Lauda Air an die Lufthansa-Tochter Austrian Airlines abgegeben hatte. Bereits 2004 hatte er 24 Prozent an Air Berlin verkauft, die ihre Anteile 2010 auf 49,9 Prozent aufgestockt hatte. Dabei hatte Lauda einen Kredit über 40,5 Millionen Euro erhalten, den er jetzt durch die Abgabe seiner Anteile begleicht. Rein formal übernimmt zunächst nicht Air Berlin selbst die Mehrheitsanteile, sondern eine österreichische Stiftung. Damit bleibt flyniki eine österreichische Airline, um mögliche Komplikationen bei der Neuverhandlung von Flugrechten zu verhindern.

Flyniki ist für Air Berlin ein wichtiger Ergebnisbringer und soll in diesem Jahr zwölf Millionen Euro Betriebsgewinn ausweisen. Das Unternehmen beschäftigt 800 Mitarbeiter und beförderte im abgelaufenen Geschäftsjahr mit 21 Flugzeugen 3,4 Millionen Passagiere von und zu 85 Zielen. Bei Air Berlin werde voraussichtlich erst 2012 wieder ein Plus zu Buche stehen, sagte Air-Berlin-Chef Hartmut Mehdorn - "wenn alles gut geht".