Frankfurt. Drei Jahre nach Übernahme der Dresdner Bank wird die Commerzbank wieder zur Großbaustelle. Das Ziel von vier Milliarden Euro Vorsteuergewinn hat Vorstandschef Martin Blessing kassiert. Im dritten Quartal fiel wegen erneuter Abschreibungen auf griechische Staatsanleihen ein Verlust von fast 700 Millionen Euro an, teilte das Institut am Freitag mit. Analysten hatten ein geringeres Minus erwartet. Die Aktie verlor deutlich. Im Vorjahresquartal hatte die Bank noch 113 Millionen Euro verdient.

Bei der Problemtochter Eurohypo, die wegen der erhaltenen Staatshilfen in den nächsten Jahren verkauft werden muss, wurde das Neugeschäft gestoppt. Blessing will so die Risiken verringern. Bis Juni nächsten Jahres muss das teilverstaatlichte Institut eine Quote von neun Prozent beim harten Kernkapital aufweisen. Der Commerzbank fehlen nach vorläufigen Berechnungen dazu 2,9 Milliarden Euro. Außer dem Internet-Broker Comdirect aus Quickborn und der florierenden BRE Bank in Polen stehen alle Beteiligungen auf dem Prüfstand.