Heide. Mit einer ungewöhnlichen Aktion machen Schleswig-Holsteins Krabbenfischer auf ihre desolate Lage aufmerksam: Etwa 50 Kutter und damit rund die Hälfte der schleswig-holsteinischen Krabbenkutter stünden zum Verkauf, berichtet der Radiosender NDR1 Welle Nord. Die Verkaufsangebote seien in der neuesten Ausgabe des "Fischerblatts" zu finden. Als Grund dafür nannten die Krabbenfischer die niedrigen Verkaufserlöse zwischen 1,30 Euro und 1,50 Euro pro Kilo Krabben - das Doppelte wäre nötig, um allein die Kosten für Schiff, Treibstoff und Löhne hereinzubekommen. Für einen halbwegs annehmbaren Preis würden sie ihre Boote verkaufen, sagten Fischer dem Sender. Doch sei ihnen klar, dass 50 Kutter auf einen Schlag die Schiffspreise in den Keller drücken würden. Deshalb sei die Aktion eher ein Notruf. Vielen stünde finanziell das Wasser bis zum Hals, einigen drohe die Insolvenz.

Anfang Oktober hatten die Fischereiminister von Schleswig-Holstein und Niedersachsen, Juliane Rumpf und Gert Lindemann (beide CDU), die Krabbenfischer aufgefordert, sich zu einer einzigen Erzeugergemeinschaft zusammenzuschließen. Die Fischer könnten sich international nur behaupten, wenn sie mit einer Stimme sprächen. Bisher gibt es drei Erzeugergemeinschaften in Deutschland.