Duisburg/Hamburg. Auf dem deutschen Automarkt werden die Käufer zunehmend mit Preisnachlässen gelockt. Hersteller warben einer Studie zufolge im Oktober mit so vielen Sondermodellen, Eintauschprämien und Aktionsfinanzierungen wie nie. Das geht aus einer Erhebung des Center Automotive Research (CAR) der Universität Duisburg-Essen hervor.

Zudem ließen die Hersteller laut CAR-Leiter Ferdinand Dudenhöffer "taktisch" mehr Fahrzeuge auf eigene Rechnung zu als jemals in einem September seit Untersuchungsbeginn vor fünf Jahren. Diese mehr als 84 000 Fahrzeuge durchaus auch namhafter Hersteller würden in den kommenden Wochen als Tageszulassungen oder junge Dienstwagen in den Markt gedrückt - mit etwa 20-prozentigen Preisnachlässen. Im Schnitt gewährten die offenen Angebote einen Nachlass von unveränderten 11,1 Prozent auf den Listenpreis, so Dudenhöffer. An der Spitze standen erneut Importeure wie Fiat und Citroën, die für einzelne Modelle mehr als 30 Prozent Kundenvorteil versprachen. Überraschend erreicht laut CAR mit BMW auch ein Premiumhersteller diese Dimensionen - mit der auslaufenden Dreier-Reihe. Diese ist in Hamburg nach Angaben der BMW-Niederlassung jedoch schon ausverkauft.

Die Daten, die unter anderem aus 389 Verkaufsförderungsaktionen der Autobauer gewonnen wurden, zeigten, wie fragil der deutsche Markt sei, sagte Dudenhöffer. Die Preisnachlässe drückten auf die Margen und wiesen darauf hin, dass das Geschäft im kommenden Jahr schwierig werde. Die hohen Auftragsbestände seien zum Jahresende aufgebraucht.