Hamburg soll grüner Vorreiter in Nordeuropa werden, fordern Nabu, BUND und WWF

Hamburg. Die Umweltverbände setzen auf ein geringeres Wachstum des Hafens und eine stärkere ökologische Orientierung. In einer gemeinsamen Stellungnahme zum heutigen Hafengipfel, zu dem Wirtschaftssenator Frank Horch (parteilos) eingeladen hat, lehnen Nabu, BUND und WWF "die maßlose Steigerung der Containerumschlagzahlen" ab. Ein Wachstum des jährlichen Umschlags auf 25 Millionen Containereinheiten bis 2025, wie es das Gutachten des Instituts für Seeverkehrswirtschaft und Logistik (ISL) vorzeichnet, halten die Verbände für "nicht verträglich, weder ökologisch noch im Sinne der gesamtstädtischen Entwicklung". Die Umweltschützer fordern unabhängige Gutachten zum Flächenverbrauch und zur Verkehrsentwicklung, um die ökologischen Folgen abschätzen zu können. Eine Entwicklung der Flächen Altenwerder-West für Hafenzwecke lehnen sie ab.

Nabu, BUND und WWF fordern eine Profilierung Hamburgs als "umweltverträglicher Universalhafen" und "eine arbeitsteilige Kooperation der deutschen Häfen an der Nordseeküste". Aus der besonderen Lage als innenstadtnaher Hafen solle das Ziel folgen, "der grünste Hafen der Nordrange" zu werden. Hamburg verfüge über einen Vorsprung gegenüber anderen Häfen, weil schon jetzt ein großer Teil der Landverkehre über die Schiene abgewickelt werde. "Wir regen an, den Anteil der Bahn weiter zu erhöhen und die vorhandenen Infrastrukturmittel gezielt in diesen Bereich unter Beachtung des Lärmschutzes zu lenken", heißt es. Eine Ausbaggerung der Elbe stromaufwärts ("ein natürlicher Niedrigwasserfluss") lehnen die Verbände ebenso ab wie die anstehende Vertiefung der Unterelbe.

Horch will heute mit den Hafenunternehmen sowie Industrie- und Umweltverbänden einen Dialog zum Hafenentwicklungsplan starten.