Hamburger Baumarktkette legt zu. Doch die Mutter steckt weiter in den roten Zahlen

Hamburg. Die Hamburger Baumarktkette Max Bahr ist weiter der einzige Gewinnbringer des angeschlagenen Mutterkonzerns Praktiker. Während die Hanseaten mit ihren 78 Märkten im dritten Quartal Umsatz und Gewinn weiter steigern konnten, rutschte die gesamte Gruppe tiefer ins Minus. Insgesamt summierte sich der Fehlbetrag zwischen Juli und September auf 26 Millionen Euro, wie Praktiker gestern mitteilte. Im Jahr zuvor hatte an gleicher Stelle noch ein Gewinn von knapp zwölf Millionen Euro gestanden. Der Umsatz ging um sieben Prozent auf 844,4 Millionen Euro zurück.

Praktiker befindet sich schon seit geraumer Zeit in Schieflage. Schuld sind eine verfehlte Marketingstrategie und ein schwaches Auslandsgeschäft. Das Unternehmen hatte lange Zeit auf aggressive Preissenkungen gesetzt und dabei die Wünsche der Kunden aus den Augen verloren. In der Folge musste der langjährige Vorstandschef Wolfgang Werner seinen Platz räumen. Seit Oktober ist der Sanierungsexperte Thomas Fox am Ruder. Er will seine neue Strategie bis Ende des Jahres vorstellen.

Wie das Unternehmen mitteilte, musste es im dritten Quartal zunächst die vollen Lager räumen - mit hohen Preiszugeständnissen an die Kunden. Die Margen gerieten deshalb unter Druck, und das operative Ergebnis gab noch stärker nach als in den ersten sechs Monaten des Jahres.

Die Hamburger Kette Max Bahr, die seit 2007 zu Praktiker gehört, konnte hingegen trotz eines schwachen Gartengeschäfts an die positive Umsatzentwicklung der Vormonate anknüpfen und verbuchte ein Erlösplus von 2,8 Prozent auf 181 Millionen Euro. Das operative Ergebnis stieg nach Sondereffekten von 5,4 auf 6,4 Millionen Euro. Eine Unternehmenssprecherin führte dies unter anderem auf Sortimentsbereinigungen und eine hohe Beratungsqualität zurück. So können sich Kunden bei Max Bahr beispielsweise ihr komplettes Bad planen lassen.