Armonk. Die rund 430 000 Mitarbeiter von IBM hören demnächst auf das Kommando einer Frau. Vertriebschefin Virginia Rometty soll zum Jahreswechsel den erfolgsverwöhnten Konzernlenker Sam Palmisano ablösen und geht als erste Vorstandschefin in die 100-jährige Firmengeschichte ein.

Die 54-Jährige tritt bei IBM in große Fußstapfen. Der 60 Jahre alte Palmisano hat in seiner neunjährigen Amtszeit den Konzern neu ausgerichtet. Er formte aus einem Hersteller von Computerhardware wie PCs, Druckern und Festplatten mit bröckelnden Gewinnmargen einen umfassenden IT-Anbieter, der nun auch im Software-, Dienstleistungs- und Beratungsgeschäft eine große Rolle spielt. Daran hat Rometty ihren Anteil. Sie gehört zu den wichtigsten Mitarbeiterinnen von Palmisano und hat den Umbau all die Jahre mitgetragen und mitgestaltet. Langjährige Vertraute loben die studierte Elektroingenieurin und Informatikerin als hervorragende Analytikerin und Strategin.

"Es gibt keine größere Ehre im Geschäftsleben, als gefragt zu werden, ob man IBM führen möchte", sagte Rometty. Sie hatte 1981 als Systemtechnikerin angefangen und sich bis zur weltweiten Verkaufsleiterin hochgearbeitet. Unter ihrer Verantwortung baute IBM das Geschäft in den Schwellenländern stark aus. Palmisano, der nun Chef des einflussreichen Verwaltungsrats wird, lobte seine Nachfolgerin als "ideale Konzernchefin".