Hamburger Emissionshaus soll verloren gegangene Marktanteile zurückgewinnen

Hamburg. Die US-amerikanische Beteiligungsgesellschaft AMA Capital Partners will beim Hamburger Emissionshaus Lloyd Fonds AG einsteigen. "Damit haben wir einen strategischen Partner gefunden, mit dem wir unsere Wettbewerbsposition insbesondere im Bereich Schifffahrt ausbauen können", sagte Torsten Teichert, Vorstandsvorsitzender der Lloyd Fonds AG. Das Hamburger Unternehmen legt geschlossene Fonds in den Bereichen Transport, Energie und Immobilien auf, an denen sich Privatanleger beteiligen können. In diesem Jahr sollen bei den Anlegern 150 Millionen Euro eingeworben werden. "Mit dem neuen Partner und einer Kapitalerhöhung wollen wir verlorene Marktanteile zurückgewinnen", sagte Teichert.

Das Unternehmen war 2008 durch die Finanz- und Wirtschaftskrise in schwere Turbulenzen geraten. Jetzt hat der Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrats eine Kapitalerhöhung um bis zu 15 Millionen Euro beschlossen. In diesem Zusammenhang will sich der US-Investor mit mindestens 30 und maximal 49,9 Prozent an der Lloyd-Fonds AG beteiligen. Der Bezugspreis der neuen Papiere wird bei einem Euro liegen, was etwa dem aktuellen Aktienkurs entspricht. Zwar wird den Altaktionären das volle Bezugsrecht eingeräumt, aber das Interesse dürfte gering sein. Allein in den letzten sechs Monaten hat die Aktie 50 Prozent an Wert verloren. So dürften genügend Anteilsscheine für AMA Capital Partners übrig bleiben. Die US-Investoren garantieren die Kapitalerhöhung, sofern sie sich mit mindestens 30 Prozent an Lloyd Fonds beteiligen können. AMA Capital Partners ist eine Beteiligungsgesellschaft, die sich auf die Transportbranche spezialisiert hat und seit 1987 am Markt ist.

Ein Teil des frischen Geldes soll dazu genutzt werden, um eine mit den Banken getroffene Enthaftungsvereinbarung abzuschließen. Die Institute hatten bis zum Jahr 2014 auf die Fälligstellung von Garantien im Zusammenhang mit Finanzierungen verzichtet. Als Ausgleich verlangen sie einen niedrigen zweistelligen Millionenbetrag. Über die endgültige Höhe wird noch verhandelt.