Kompromiss soll am Mittwoch in Hamburg vorgestellt werden

Hamburg. Im Konflikt um den Zukunftstarifvertrag für die 16 600 Beschäftigten von Airbus in Deutschland gibt es eine grundsätzliche Einigung. Das bestätigten am Freitag die IG Metall Küste und der Hamburger Betriebsratsvorsitzende Jan-Marcus Hinz dem Abendblatt. "Beide Seiten hätten sich "deutlich aufeinander zubewegt", hieß es dazu beim Flugzeugbauer Airbus.

"Wir werden am kommenden Mittwoch noch einmal im Hamburger Airbus-Werk verhandeln und wollen am Nachmittag ein Eckpunktepapier vorstellen", sagte Heiko Messerschmidt, der Sprecher der IG Metall Küste, dem Abendblatt. Weder Arbeitgeber noch Arbeitnehmer wollten sich aber zu den Inhalten der Vereinbarung äußern. Darüber sei Stillschweigen vereinbart worden, hieß es. Zuvor hatten sich nach Informationen des Abendblatts Airbus-Deutschland-Chef Günter Butschek, Personalchef Joachim Sauer sowie der Airbus-Gesamtbetriebsratsvorsitzende Johann Dahnken und IG-Metall-Verhandlungsführer Daniel Friedrich zu Sondierungsgesprächen getroffen.

Der Streit um den künftigen Kurs des Unternehmens war am Freitag vor einer Woche eskaliert, als in allen vier deutschen Airbus-Werken nach Warnstreiks die Produktion für fast einen Tag stillstand. Die Arbeitnehmer hatten die Bedingungen für eine von Airbus angebotenen Beschäftigungszusage bis 2020 kritisiert. Dabei war strittig, inwieweit die Beschäftigten bei der künftigen Arbeitsorganisation mitreden können. Zudem gab es unterschiedliche Auffassungen darüber, wie stark die jährliche Produktivität künftig steigen soll. Nach Berechnungen der Gewerkschaft beträgt die Forderung der Arbeitgeber acht Prozent. Dies halten die Arbeitnehmer aber für unrealistisch.

Schließlich soll nach Auffassung der IG Metall die Quote der Leiharbeiter von gut 20 auf 15 Prozent sinken und Leiharbeiter nach spätestens zwei Jahren übernommen werden. Dagegen will Airbus bei der Einführung neuer Flugzeugtypen eine flexible Regelung durchsetzen und bei der Serienfertigung nicht unter die Marke von 20 Prozent gehen. Nach den Warnstreiks hatte Personalchef Sauer jedoch in Aussicht gestellt, die Übernahme von Leiharbeitern nach zwei Jahren zu prüfen und sie in Einzelfällen einzustellen.

In dem Konflikt hatte Wirtschaftssenator Frank Horch (parteilos) zuletzt an beide Parteien appelliert, den Konfrontationskurs zu beenden. Das ist nun offensichtlich gelungen.