Hannover/Frankfurt. Die steigenden Rohstoffpreise machen dem deutschen Mittelstand arg zu schaffen. Nach einer gestern vorgestellten Commerzbank-Studie beklagten 67 Prozent der 4000 befragten Firmen negative Folgen auf ihr Geschäft. "Man kann von einer regelrechten Rohstoffkrise im Mittelstand sprechen", sagte Commerzbank-Vorstand Markus Beumer. Steigende Energiepreise nannte nur ein Drittel als belastendes Element.

Ein Großteil der Unternehmen fühle sich dem Markt ausgeliefert. Als größte Gefahr für einen sicheren und kostengünstigen Zugang zu Rohstoffen und Energie sehen die Betriebe Finanzspekulationen. "Volatile Preise sind schlimmer als steigende Preise", sagte Commerzbankvertreter Markus Beumer. Als weitere Risiken wurden die weltweit steigende Nachfrage, zunehmender Protektionismus und soziale Unruhen in den Herkunftsländern genannt. Bedenklich sei, dass 40 Prozent der Unternehmen nicht einschätzen könnten, ob sie bei der Ressourcenversorgung gut oder schlecht für die Zukunft gerüstet sind, sagte Beumer. "Hier besteht großer Orientierungsbedarf."

Nach Erkenntnissen des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) sorgen sich bis zu 90 Prozent der Unternehmen um den Zugang zu Rohstoffen. Laut der Deutschen Rohstoffagentur (DERA) ist Deutschland zu zwei Dritteln auf Importe von Rohstoffen angewiesen - obwohl die Bundesrepublik beim Thema Recycling führend sei. Auch künftig seien Versorgungsengpässe zu erwarten, vor allem bei den Metallen der Seltenen Erden.