New York/Frankfurt. Die beiden Landesbanken HSH Nordbank und Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) wollen auf ihren Verlusten aus faulen US-Hypothekenpapieren nicht sitzen bleiben. Beide Institute reichten bei einem Gericht in Manhattan Klage ein - die HSH gegen Barclays und die LBBW gegen JP Morgan. Das geht aus Gerichtsakten hervor, die der Nachrichtenagentur Reuters vorliegen. Ein Sprecher der HSH Nordbank bestätigte gegenüber dem Abendblatt den Vorgang.

"Wir müssen jetzt handeln, wenn wir nicht riskieren wollen, dass die Forderungen verjähren", sagt er. Gegen viele Banken in den USA werden gegenwärtig Klagen eingereicht, sofern sich die Beteiligten nicht auf einen Aufschub der Verjährungsfristen einigen können. Die LBBW äußerte sich nicht.

Viele deutsche Landesbanken hatten zu den Boomzeiten auf dem US-Häusermarkt auf lukratives Geschäft gehofft und von anderen Geldhäusern verbriefte Häuserkredite (RMBS) gekauft. Sie hofften auf weiter steigende Immobilienpreise, was die Papiere attraktiv machte - in der Hoffnung, dass die Preise stetig nach oben gingen. Doch als immer mehr Hypotheken bonitätsschwacher Hausbesitzer ausfielen und der Markt in sich zusammenbrach, wurden die Wertpapiere wertlos.

Bei der HSH-Klage geht es um RMBS im Volumen von 123 Millionen Dollar, die sie von Barclays gekauft hatte. Das Hamburger Institut macht Schadenersatz von mindestens 40 Millionen Dollar geltend, weil Barclays falsche Angaben zur Qualität der zugrunde liegenden Hypotheken gemacht habe. Die LBBW bezieht sich in ihrer Klage auf Verbriefungen im Volumen von 500 Millionen Dollar, die sie von JP Morgan gekauft hatte.

In einem anderen Fall hatte die LBBW in dieser Woche eine Schlappe erlitten: Ihre Schadenersatzklage gegen Goldman Sachs und die SocGen-Tochter TCW wurde in den USA abgewiesen. Auch in diesem Fall ging es um US-Hypothekenpapiere.