Hamburg. Airbus wehrt sich wie angekündigt juristisch gegen die vom Betriebsrat und der Gewerkschaft IG Metall im Ringen um einen Zukunftstarifvertrag beschlossenen Warnstreiks. Das Unternehmen hat gestern nach eigenen Angaben einen Antrag auf einstweilige Verfügung beim Arbeitsgericht Frankfurt eingereicht. Das Ziel ist es, Warnstreiks untersagen zu lassen. "Airbus ist der Überzeugung, dass die Warnstreiks rechtswidrig sind, weil sie gegen die Friedenspflicht aus bestehenden Tarifvereinbarungen zur Standort- und Beschäftigungssicherung verstoßen", sagte ein Firmensprecher.

Bei der IG Metall dagegen bleibt man zuversichtlich, kein Verbot zu kassieren: "Wir sehen der Entscheidung des Arbeitsgerichts gelassen entgegen", sagte Gewerkschaftssprecher Heiko Messerschmidt dem Abendblatt. "Wir haben Forderungen aufgestellt, die nicht in bestehenden Tarifverträgen geregelt sind." In den am Freitag ergebnislos abgebrochenen Verhandlungen zwischen der Geschäftsführung und der Arbeitnehmerseite geht es um eine Beschäftigungssicherung bis zum Jahr 2020 und die von Airbus im Gegenzug verlangten Einsparungen durch Produktivitätssteigerungen.

Unterdessen bestellte die Lufthansa sieben neue Flugzeuge bei Airbus. Darunter sind zwei weitere A380-Großjets im Katalogwert von zusammen 690 Millionen Dollar (504 Millionen Euro). Bisher hat der Kranich-Konzern 15 dieser Maschinen bestellt und acht davon schon erhalten. Darüber hinaus orderte die Lufthansa einen Langstreckenflieger vom Typ A330 und vier A320-Mittelstreckenjets. Beim brasilianischen Hersteller Embraer gab die Lufthansa fünf Regionaljets der Baureihe 195 in Auftrag. Insgesamt haben die Bestellungen einen Wert von knapp einer Milliarde Euro.