Bremen. Im Insolvenzverfahren der Bremer Reederei-Gruppe Beluga werden die ersten Sachwerte zu Geld gemacht. In Bremen soll demnächst ein Frachtschiff des Unternehmens zwangsversteigert werden, sagte ein Sprecher des Amtsgerichts Bremen. Das Frachtschiff "Volga" ist das einzige Schiff, das der Beluga Chartering GmbH gehört. Alle übrigen gehören Fonds.

Die "Volga" war laut Amtsgericht vergangenen Freitag nach Bremen zurückgekehrt und am darauffolgenden Tag vom Gerichtsvollzieher beschlagnahmt worden. Der Termin für die Versteigerung muss noch festgesetzt werden. Die erzielten Einnahmen sollen in die Insolvenzmasse fließen. Noch gehört das Schiff der Beluga Chartering GmbH, die vom Insolvenzverwalter Edgar Grönda vertreten wird.

Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den ehemaligen Beluga-Geschäftsführer Niels Stolberg und 13 weitere Verantwortliche der Reederei-Gruppe wegen Betrugsverdachts. Den Ermittlungen zufolge waren in den Jahresabschluss 2009 der Beluga Chartering GmbH fingierte Umsatzerlöse in Höhe von 35,8 Millionen Euro eingeflossen. In die Abschlüsse des ersten bis dritten Quartals 2010 sollen fingierte Umsatzerlöse von 28,5 Millionen Euro eingestellt worden sein.