Hamburg. Die Zahl der überschuldeten Haushalte und Privatpersonen in Deutschland legt rasant zu. Allein im vergangenen Jahr stieg die Zahl der Privatinsolvenzen auf den Rekordwert von 106 300 Fällen, so der "Überschuldungsreport 2011" des Instituts für Finanzdienstleistungen (iff) aus Hamburg. Insgesamt hat sich die Zahl der überschuldeten Haushalte auf 3,15 Millionen erhöht. Die Verschuldungshöhe der betroffenen Haushalte ist von 32 000 Euro im Jahr 2009 auf 27 000 Euro gesunken.

Immer häufiger sind schwere Erkrankungen der Grund für eine Zahlungsunfähigkeit. Rund 9,6 Prozent der Fälle wurden 2010 durch Krankheit ausgelöst. Das Konsumverhalten der Menschen ist hingegen im Vergleich zu den Vorjahren seltener entscheidend, es spielte bei 10,4 Prozent eine Rolle. Hauptursache ist nach wie vor Arbeitslosigkeit mit 31 Prozent. Weitere Auslöser sind Scheidung und Trennung mit 12,6 und gescheiterte Selbstständigkeiten mit 9,7 Prozent.

Besonders stark betroffen sind Alleinerziehende, kinderreiche Familien und allein lebende Männer. Die Überschuldeten haben im Durchschnitt eine geringere Bildung als der Rest der Bevölkerung. Die Überschuldungsdauer liegt bei 15 Jahren.