München. Die deutschen Firmenchefs stellen sich wegen der Schuldenkrise und der nachlassenden Weltkonjunktur auf einen Abschwung ein. Der Ifo-Geschäftsklimaindex sank im September um 1,2 auf 107,5 Punkte. Der dritte Rückgang in Folge fiel zwar nicht so stark wie befürchtet aus, drückte das Barometer aber auf den niedrigsten Stand seit Juni 2010, teilte das Münchner Ifo-Institut mit. Die 7000 befragten Manager schätzten die Aussichten so schlecht ein wie seit über zwei Jahren nicht mehr, beurteilten die Situation aber immer noch besser als zu Jahresbeginn. "Die weiterhin gute Lage der Unternehmen zeigt, dass sich die deutsche Konjunktur bislang von den politischen Turbulenzen abkoppeln konnte", sagte Ifo-Chef Hans-Werner Sinn.

Besonders der exportabhängigen Industrie stehen wegen der nicht enden wollenden Schuldenkrise in Europa und des weltweiten Abschwungs aber schwierige Zeiten bevor. "Sie erwartet keine weiteren Impulse aus dem Auslandsgeschäft", sagte Ifo-Experte Klaus Abberger. Neue Konjunkturpakete hält er allerdings für überflüssig. "Sie verschärfen nur die Schuldenproblematik." Das könne Investoren noch mehr verunsichern.