Folgen für Hamburg noch ungewiss. Flotte wird kleiner, aber mehr Flüge nach Mallorca

Berlin. Deutschlands zweitgrößte Fluggesellschaft Air Berlin will ihre Flotte bis zum Sommer 2012 um mehr als zehn Prozent reduzieren. Die Zahl der Flugzeuge soll von 170 auf 152 sinken, die Flugleistung aber nur um vier Prozent fallen. Mit dem Sparmaßnahmenpaket will das Unternehmen das operative Ergebnis um 200 Millionen Euro verbessern. Der neue Konzernchef Hartmut Mehdorn kündigte eine rigorose Überprüfung der Sparmöglichkeiten an: "Um die Zukunft des Unternehmens langfristig sicherzustellen und Air Berlin zu alter Stärke zurückzuführen, werden wir in den kommenden Monaten ausnahmslos alle Bereiche des Unternehmens auf den Prüfstand stellen", hieß es in einer Mitteilung. "Wir bewegen uns derzeit in einem turbulenten Umfeld, sowohl hinsichtlich des Wettbewerbs als auch konjunkturell." Allerdings solle weder am Kunden noch am Service oder an der Sicherheit gespart werden.

Ob Flüge von und nach Hamburg gestrichen oder Arbeitsplätze an diesem Standort abgebaut werden, ist bisher noch unklar. Derzeit arbeiten in Hamburg 300 Mitarbeiter für die Air Berlin Group. Aktuell fliegt die Airline von Hamburg aus 33 Flugziele an, im kommenden Winter wird es 25 Nonstop-Verbindungen geben. "Weitere Informationen können wir erst Ende Oktober mitteilen", sagt Sprecherin Claudia Löffler. Fest steht bisher lediglich, dass der Konzern die Verwaltung verschlanken will. Es ist geplant, dass die Passagiere stärker über das Internet buchen und einchecken. Kürzlich hatte Air Berlin mitgeteilt, den Flughafen Erfurt nicht mehr anfliegen zu wollen. Ausgebaut werden sollen die Verbindungen nach Berlin, Düsseldorf, Wien und Palma de Mallorca. Im Winterflugplan sollen netto 141 Flüge pro Woche entfallen, im nächsten Sommer sollen es zehn wöchentliche Verbindungen sein. Ein Teil der Flugzeuge soll nach Asien abgegeben werden, wo es eine "ungeheure Nachfrage" gebe, sagte Finanzchef Ulf Hüttmeyer. Das erklärte Ziel sei es, eigenständig zu bleiben. Bereits im kommenden Jahr will die zweitgrößte deutsche Fluglinie ihre Kosten um einen zweistelligen Millionenbetrag senken.