Frankfurt. Die Gewerkschaft der Flugsicherung (GdF) hat den Schlichterspruch im Tarifstreit mit der Deutschen Flugsicherung (DFS) abgelehnt. Ein GdF-Sprecher sagte der Nachrichtenagentur dapd am Freitag, der Kompromissvorschlag gehe zwar in die richtige Richtung, "aber die Kuh ist noch nicht vom Eis". Zuvor hatte die DFS als Arbeitgeber den Schlichterspruch bereits akzeptiert.

Trotz der Ablehnung des Kompromisses drohen nach GdF-Angaben vorerst keine Fluglotsen-Streiks. Die Gewerkschaft wolle unter Moderation des Schlichters auf Basis der Empfehlung weiter mit dem Arbeitgeber verhandeln, hieß es in einer Mitteilung. Solange diese Gespräche laufen, gelte die Friedenspflicht. Ein Streik der Fluglotsen könnte zu erheblichen Behinderungen bis hin zur Lahmlegung des deutschen Luftverkehrs führen.

In dem Tarifkonflikt geht es unter anderem um mehr Geld für die gut 1900 bei der DFS beschäftigten Fluglotsen, aber auch um Arbeitsbedingungen und Strukturen. Einer Studie zufolge erhalten deutsche Fluglotsen derzeit im Schnitt ein Jahresgehalt von 101 000 Euro, in manchen anderen Ländern ist es aber noch mehr.

Die DFS erklärte, unter Leitung des Münchner Arbeitsrechtlers Volker Rieble habe in vier Gesprächsrunden in einigen strittigen Punkten zwar eine Annäherung, aber noch keine Einigung erreicht werden können. In seiner Empfehlung habe der Schlichter skizziert, wie eine einvernehmliche Lösung aussehen könnte. "Die DFS ist bereit, diesem Vorschlag zu folgen, auch wenn dieser von ihr noch einmal deutliche Zugeständnisse erfordert und zu Herausforderungen führt", hieß es in der Mitteilung.