Hamburg. Der Zusammenschluss der Industrieunternehmen in der Hansestadt hat einen neuen Chef. Völlig unerwartet wählte der Industrieverband Hamburg (ivh) gestern Abend Michael Westhagemann zu seinem Vorsitzenden. Hauptberuflich ist Westhagemann, 54, seit sieben Jahren Manager bei Siemens in Hamburg und in dieser Funktion für die Leitung der Aktivitäten des Technologie-Konzerns im gesamten norddeutschen Raum verantwortlich.

Sein Vorgänger an der Spitze des Industrieverbandes, Hans Theodor Kutsch, 58, hatte sein Ehrenamt am Abend zur Verfügung gestellt. Der Grund: Kutsch hatte vor wenigen Wochen seinen Chefposten beim Hamburger Chemie-Unternehmen Otto Krahn Gruppe aufgegeben. Sein Amt als Vize-Präses bei der Handelskammer Hamburg hatte Kutsch aus dem gleichen Grund vor wenigen Tagen ebenfalls niedergelegt.

Die Statuten des Industrieverbandes sehen vor, dass der Vorsitzende eine "aktive Rolle in der Führung eines Hamburger Unternehmens spielen" solle. Die Mitglieder des Verbandes verständigten sich auf eine sofortige Neuwahl. Regulär wäre der Vorsitzende erst im kommenden Jahr gewählt worden. Der ivh ist das Sprachrohr von Hamburgs Industriefirmen. Dem Verband gehören einige Hundert Mitgliedsfirmen an.