Integrierte Sperrklappe akzeptiert nur passende Zapfrüssel

Hamburg. Diesen Ärger beim Tanken kennt jeder Autofahrer: Ein Schwall stinkender Sprit fließt aus der Tanköffnung auf Blech oder Hand. Der Deckel hakelt beim Auf- und Zudrehen. Bei älteren Modellen lässt der Fahrer den Tankdeckel auf der Zapfsäule liegen. Damit dürfte bald Schluss sein: Immer mehr Autohersteller setzen auf neue Tanksysteme, die komplett ohne Deckel funktionieren.

An der Spitze der Entwicklung steht Ford. "Das System, bei dem es keinen Tankdeckel mehr gibt, wird in fast allen unseren neuen Wagen serienmäßig eingebaut", sagte Volker Eis, Sprecher der Ford-Deutschland-Zentrale. Konkurrenten wie VW oder Mercedes bereiten ähnliche Modelle vor.

Unter der Tankklappe muss der Autofahrer mit der neuen Technik nichts mehr anfassen. Die Zapfpistole wird einfach in die Tanköffnung gesteckt, drückt eine Sperrklappe auf - fertig. Der besondere Trick dabei: Die Klappe öffnet sich nur, wenn die Zapfpistole genau die richtige Größe hat. Benzindiebe mit Gartenschlauch haben keine Chance. Neben der einfacheren Bedienung hat das System von Ford einen weiteren Vorteil: Der Fahrer kann den Wagen nur mit dem richtigen Treibstoff füllen - die Verwechslung von Benzin und Diesel ist nicht mehr möglich.

Das ist ein großer Fortschritt für Dieselfahrer, die in Deutschland fast die Hälfte der Neuzulassungen ausmachen. Bisher sind nämlich nur Autos mit Benzinmotor vor Fehlbetankungen geschützt. Die Zapfrüssel für Diesel sind dicker als Modelle für Benzin und passen nicht in Öffnungen der Benzinertanks. Umgekehrt aber schon: Benzinpistolen lassen sich locker in Dieselautos einführen.

Der ADAC begrüßt den Trend zu neuen Tanksystemen. "Einerseits bedeutet das Wegfallen des Tankdeckels eine Erleichterung für den Autofahrer. Noch wichtiger als der Komfort ist aber der Schutz vor dem Einfüllen falscher Treibstoffe", sagte Arnulf Thiemal vom Autoklub.