Ex-VW-Betriebsratschef wegen guter Prognose vorzeitig aus der Haft entlassen

Wolfsburg. Der in der VW-Affäre um Lustreisen auf Firmenkosten und Schmiergeldzahlungen verurteilte Ex-Betriebsratschef Klaus Volkert ist vorzeitig aus der Haft entlassen worden. Etwa ein Jahr und neun Monate nach dem Antritt seiner Strafe kam Volkert am Freitag auf freien Fuß, wie sein früherer Verteidiger, der Hamburger Anwalt Johann Schwenn, mitteilte.

Volkert war im Februar 2008 vom Landgericht Braunschweig zu einer Strafe von zwei Jahren und neun Monaten Haft verurteilt worden, die er im offenen Vollzug verbüßte.

Der frühere Konzernbetriebsratsvorsitzende hatte seine Haft Ende November 2009 angetreten, nachdem der Bundesgerichtshof die verhängte Strafe endgültig bestätigt hatte. Das Gericht hatte ihn der Beihilfe und Anstiftung zur Untreue für schuldig befunden.

In der Affäre um Lustreisen und Betrugsversuche gab es damals 14 Beschuldigte. Volkert hatte dem Urteil zufolge zu Unrecht Sonderbonuszahlungen von fast zwei Millionen Euro kassiert. Zudem verschaffte er seiner brasilianischen Geliebten über Scheinverträge 400 000 Euro Einkünfte ohne Gegenleistung. Volkert verbüßte die Strafe im offenen Vollzug. Das heißt, er konnte tagsüber das Gefängnis verlassen, musste aber die Nacht hinter Gittern verbringen. "Herr Volkert ist entlassen worden, weil erwartet wird, dass er eine gute Prognose hat", sagte Schwenn. Nach NDR-Informationen verbrachte er seine Haftzeit in der Justizvollzugsanstalt Burgdorf bei Hannover. Das niedersächsische Justizministerium bestätigte die vorzeitige Entlassung Volkerts. "Nach Verbüßung von zwei Dritteln der Strafe wird eine bedingte Haftentlassung geprüft", hieß es.