Nationaler Masterplan bündelt Forschung und Wirtschaft

Berlin/Hamburg. Mit einem neuen nationalen Konzept will die Bundesregierung die Position der deutschen Wirtschaft in der Meerestechnik stärken. Das Kabinett beschloss dazu gestern einen Entwurf für einen "Nationalen Masterplan Maritime Technologien" (NMMT), der eine Bündelung aller Aktivitäten in diesem Bereich vorsieht. Dabei sollen Forschung und Wirtschaft enger verzahnt werden.

"Die Meerestechnik ist ein Wachstumsmarkt mit jährlich zweistelligen Raten", sagte Wirtschaftsminister Philipp Rösler. An diesem Wachstum müssen deutsche Unternehmen teilhaben und ihren Marktanteil ausbauen. Insgesamt erwirtschaften deutsche Firmen in der Meerestechnik rund elf Milliarden Euro jährlich. Ihr Weltmarktanteil betrage damit nur vier Prozent.

"Gemessen an den großen Potenzialen deutscher Unternehmen in diesem technologieintensiven und innovativen Bereich dürfen wir uns damit nicht zufriedengeben", sagte Rösler. "Unsere Unternehmen und Forschungseinrichtungen haben hervorragende Fähigkeiten. Sie können für eine sichere und umweltfreundliche Nutzung der Meere einen wichtigen Beitrag leisten."

In dem "Nationalen Masterplan Maritime Technologien" wird eine Reihe Handlungsfelder formuliert, an denen man sich künftig orientieren will. Im Fokus stehen die Stärkung von Forschung und Entwicklung, die Exportförderung zur Erschließung von Auslandsmärkten, die Vernetzung der verschiedenen Tätigkeitsfelder in dem Bereich und die Entwicklung von Leuchtturmprojekten.

Besonders im Fokus steht in der Meerestechnik die Förderung von Öl und Gas in Meeresgebieten. Der Bedarf an den beiden Rohstoffen wird angesichts des Wachstums in den Schwellenländern weiter steigen, wobei den Energiequellen am Meeresgrund immer mehr Gewicht zukommen dürfte.

"Die jährlichen Investitionen betragen derzeit rund 200 Milliarden Euro", beschreibt das Wirtschaftsministerium die Bedeutung dieses Sektors. Auch Windkraftanlagen auf dem Meer stellten einen Bereich dar, der für die Energieversorgung immer wichtiger werde. Darüber hinaus befänden sich am Meeresgrund große Vorkommen von mineralischen Rohstoffen. Das gelte auch in Hinblick auf die für die Hightech-Industrien wichtigen Seltenen Erden. Deutschland habe sich in diesen Bereichen schon engagiert und wolle das noch stärker tun. Der neue Masterplan soll künftig kontinuierlich weiterentwickelt werden.