Norddeich. Vielen Krabbenfischern an der Nordseeküste droht im Winter ein Existenzkampf. "10 der 90 Schiffe werden bis ins nächste Jahr nicht überleben", sagte der Präsident des Landesfischereiverbands Weser-Ems, Dirk Sander, gestern im ostfriesischen Norddeich. Als Grund nannte Sander den erneuten Preisverfall für Krabben auf dem Großmarkt: "Die kleinste Sorte liegt nur noch bei 2,25 Euro pro Kilogramm."

Nachdem die Preise im April auf 1,29 Euro gefallen waren, hatten die Fischer vier Wochen lang gestreikt. Einen zweiten Fangstopp hält Sander für schwierig. "Es muss Geld aufs Konto, denn im Winter wird nicht gefischt." Wenn der Handel den Preis allerdings wieder auf unter 1,50 Euro fallen lasse, werden die Fischer laut Sander ihre Kutter erneut in den Häfen anbinden.

Ende Mai hatten die Krabbenfischer ihre Arbeit wieder aufgenommen, nachdem mit dem Handel ein Marktpreis von 2,50 Euro je Kilogramm ausgehandelt worden war. Dieser Preis sollte innerhalb von fünf Wochen auf kostendeckende drei Euro steigen.

Der Durchschnittspreis lag nach Sanders Angaben aber nur bei 2,75 Euro, ehe er wieder nach unten ging. Sander: "Der Handel will möglichst billig einkaufen, aber einer der Großhändler geht über Leichen."