Hamburger Logistiker VTG expandiert vor allem im Osten. Weitere Mitarbeiter in Hamburg eingestellt

Hamburg. Der zunehmende Güterverkehr auf der Schiene beflügelt auch die Hamburger VTG Aktiengesellschaft. Das Waggonvermiet- und Schienenlogistikunternehmen hat im ersten Halbjahr seinen Umsatz deutlich um 21,7 Prozent auf 307,1 Millionen Euro gesteigert. Zudem erhöhte sich das operative Betriebsergebnis (EBITDA) um 11,8 Prozent auf 83,9 Millionen Euro.

"Wir sind mit dem Ergebnis sehr zufrieden", sagte der Vorstandsvorsitzende des börsennotierten Unternehmens, Heiko Fischer, dem Abendblatt. Das Unternehmen will auch in Zukunft weiter wachsen, wovon auch die Hansestadt profitiere. In den vergangenen zwölf Monaten erhöhte VTG seine Mitarbeiterzahl am Hauptsitz Hamburg am Nagelsweg um 21 auf 337 Beschäftigte, international klettert die Beschäftigtenzahl insgesamt um 125 auf 1082 Mitarbeiter. "In Hamburg wird es weiteres Wachstum und weitere Neueinstellungen geben", sagte Fischer.

Die VTG Aktiengesellschaft zählt zu den führenden Waggonvermietunternehmen in Europa. Der Waggonpark umfasst rund 51 200 Eisenbahngüterwagen. Die Auslastungsquote der Waggons kletterte im ersten Halbjahr auf 90,8 Prozent, nach 87,4 Prozent im Vorjahreszeitraum. Mit der Übernahme der Gruppe Railcraft, die eine Flotte von 870 Mineralölwagen russischer Bauweise unterhält, ist VTG der Einstieg in den baltischen und russischen Markt gelungen. Weiteren Schub brachte auch der Zukauf des italienischen Vermieters Sogerent mit 300 Waggons. "In Russland, der Türkei und in China erwarten wir die größten Wachstumsimpulse", sagte Fischer. Osteuropa zählt bereits seit Längerem zu den boomenden Regionen, wenngleich die Wirtschaftskrise in dem Markt zuletzt für Rückgänge gesorgt hatte.

Generell erwartet Fischer, dass der Güterverkehr per Bahn angesichts der guten Umweltbilanz weiter wachsen wird. Von den aktuellen Börsenturbulenzen sieht sich das Unternehmen noch nicht unter Druck. "Sollte die Unsicherheit der Finanzmärkte auf die Realwirtschaft übergreifen, könnte dies mittelfristig auch die Transportvolumen drücken", sagte VTG-Chef Fischer und fügte hinzu: "Bisher spüren wir jedoch noch keine Auswirkungen auf unsere Geschäfte."