Hamburger Kinogruppe verzeichnet Umsatz- und Besucherrückgang im ersten Halbjahr. Blockbuster wie die “Drei Musketiere“ sollen helfen.

Hamburg. Der Start ins zweite Halbjahr hätte besser nicht laufen können. Gespannt fieberten Tausende Jugendliche und Erwachsene der Verfilmung des jüngsten Abenteuers von "Harry Potter und die Heiligtümer des Todes" entgegen. Als Teil II des Fantasy-Epos im Juli in die Kinos kam, bildeten sich bundesweit lange Schlangen.

"Wir haben das Werk in Hamburg wegen der hohen Nachfrage gleich in drei Sälen parallel gespielt - und zwar in einer 3-D- und einer 2-D-Variante", berichtet der Sprecher der Cinemaxx AG, Arne Schmidt. In den Wochen danach brachte zudem das durchwachsene Sommerwetter den drei Häusern in Hamburg sowie dem Holi-Kino einen weiteren Besucherschub.

Für den Cinemaxx-Konzern kommt der glanzvolle Auftakt gerade recht. Denn für die ersten sechs Monate musste der Hamburger Kinokonzern gestern Rückgänge bei Umsatz und Besuchern vermelden. Insgesamt kamen nur 7,4 Millionen Gäste in die bundesweit 30 Cinemaxx-Häuser, nach 8,3 Millionen im Vorjahreshalbjahr. Der Umsatz reduzierte sich um sieben auf 94,1 Millionen Euro. Die Werbeerlöse legten wiederum um knapp 46 Prozent auf 5,1 Millionen Euro zu. Dank einer Steuererstattung erhöhte sich der Halbjahresüberschuss auf 9,5 Millionen Euro, nach 5,2 Millionen Euro.

Konzernchef Christian Gisy hatte den Rückgang erwartet und zeigte sich deshalb mit dem Ergebnis zufrieden. Filme wie "Tron", "Rio" oder "Gullivers Reisen" hätten zwar gute Einspielergebnisse erzielt, aber eben keine überragenden. "Leider fehlten ein wenig die positiven Überraschungen, die wir manchmal erleben", so Gisy.

Das erste Halbjahr 2010 war unterdessen durch den Riesenerfolg des Films "Avatar" geprägt. Zudem hatte die Cinemaxx-Gruppe damals als erster Konzern alle Häuser mit zwei 3-D-Leinwänden ausgestattet und fuhr mit dieser Strategie einen klaren Wettbewerbsvorteil gegenüber anderen Unternehmen ein, die ihre Kinos mittlerweile nachgerüstet hätten.

Der Erfolg von Kinos hänge maßgeblich von guten Filmen ab, unterstreicht Cinemaxx-Sprecher Schmidt: "Der Film muss stimmen." Zudem seien die Wintermonate generell besser besucht. Und hier verspricht sich die Kinogruppe im zweiten Halbjahr bereits ab September noch mehrere Schübe. So starten bereits im September die "Drei Musketiere". Die Säbel schwingenden Elitekämpfer des Königs versprechen in 3-D-Technik ein Erfolg zu werden. Ebenso große Hoffnungen liegen auf der Komödie "Männerherzen II - und die ganz, ganz große Liebe" mit Til Schweiger und Nadja Uhl sowie der vorletzte Teil von "Twilight" und "Mission Impossible IV".

Auch der weltweit berühmte Zauberlehrling dürfte weiter die Kinokassen klingen lassen. Harry Potter lockte mit seinem Kampf, die Welt vor dem Untergang zu bewahren, innerhalb von vier Wochen bundesweit rund 5,88 Millionen Besucher in die Kinos - und setzte sich damit schon jetzt an die Spitze der meistgesehenen Filme der vergangenen zwölf Monate. Der Cinemaxx-Konzernchef ist deshalb optimistisch, bis zum Jahresende das Vorjahresergebnis sowohl bei Umsatz, Besuchern und Ertrag wieder leicht zu übertreffen.