Betriebsratsvorsitzender erwartet für Autokonzern keine Krise

Hamburg. Der Volkswagen-Konzern kommt seinem Ziel rasch näher, zum größten Automobilkonzern der Welt aufzusteigen. "Sollte uns die Krise beeinträchtigen, wird es wohl wie ursprünglich geplant bis zum Jahr 2018 dauern, ohne Krise geht es schneller", sagte Bernd Osterloh, Betriebsratsvorsitzender des Gesamtkonzerns, vor dem Club Hamburger Wirtschaftsjournalisten. Die Konjunktur- und Schuldenkrisen in vielen Ländern beeinträchtigten das Geschäft des Wolfsburger Automobilkonzerns bislang nicht: "Unser Auftragsbestand ist deutlich höher als nach Auslaufen der Abwrackprämie 2010", sagte Osterloh, ohne Zahlen zu nennen. Weltweit hatte Volkswagen im ersten Halbjahr 2010 mehr als vier Millionen Fahrzeuge abgesetzt, gut 14 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.

Bis zum Jahr 2018 soll Volkswagen nach der strategischen Planung von Vorstand und Aufsichtsrat am japanischen Konkurrenten Toyota vorbeiziehen und der größte Automobilkonzern der Welt werden. Einen wesentlichen Teil dieses Wachstums erzeugt Volkswagen durch die Übernahme und Integration anderer Fahrzeugmarken. So soll neben dem Lkw-Hersteller Scania auch dessen Konkurrent MAN nach der geplanten Übernahme in den Konzern integriert werden. Vorgesehen ist zudem die Fusion mit dem Stuttgarter Sportwagenhersteller Porsche, der Volkswagen vor einiger Zeit selbst übernehmen wollte, bei diesem Vorhaben aber scheiterte.

An Volkswagen und Porsche halten die Familien Porsche und Piëch wesentliche Anteile. Ferdinand Piëch, Chef des Volkswagen-Aufsichtsrats, gilt als Treiber für den Drang Volkswagens an die Weltspitze. "Wir hoffen", sagte Osterloh, selbst Mitglied des Kontrollgremiums, "dass uns Ferdinand Piëch noch lange erhalten bleibt."